Anders bei der afrikanischen Nagetier-Art: Sexuell aktive Tiere können über 20 Jahre alt werden, die abstinenten Koloniegenossen höchstens acht bis zehn. Selbst wenn die Lebensbedingungen ansonsten identisch sind. Außergewöhnlich sind die Graumullen auch deshalb, weil sie feste Bindungen eingehen. "Ich gehe nicht davon aus, dass das Graumullen-Männchen sein Weibchen liebt, aber wenn sie sich gefunden haben, bleiben sie auch zusammen", sagt Dammann.
Die psychische Komponente sei nicht so stark ausgeprägt wie beim Menschen. Getestet wird daher nur die Biologie der Tiere. Die Graumullen haben alle die selben Gene - genau wie Menschen auch. Bei der Gruppe, die sich fortpflanzt und langsam altert, analysierten die Wissenschaftler, welche Gene aktiv werden. "Wir haben 30.000 Gene, die sind nicht immer aktiv." Welche Gene aktiv oder inaktiv sind, könne einen Hinweis darüber geben, welche Gene auch beim Menschen zur langsameren Alterung beitragen. Es bleibt jedoch noch zu erforschen, ob die Ergebnisse auf Menschen übertragbar sind.